Ich möchte in diesem Artikel anregen zu reflektieren, warum vermeidbare Fehler geschehen und ob wir diese nicht durch Designsysteme und skalierbares Verpackungsdesign reduzieren können. Und so mehr Zeit für andere Projekte oder für mehr Freizeit gewinnen.
Das Problem: Zeitverlust durch fehlende Vorgaben und Missverständnisse
Wer mit der Erstellung von Artworks zu tun hat, kennt das Problem: bei Unternehmen mit hohen Artikelzahlen müssen Designarbeiten häufig korrigiert werden, da entweder Vorgaben fehlen oder zu viel Interpretationsspielraum besteht. Das führt dazu, dass ein und dasselbe Artwork immer wieder angepasst wird, um ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen.
- Produkt- oder Marketingmanager delegieren die Erstellung von Artworks oft an interne oder externe Designer. Doch ohne klare Designrichtlinien oder eine strukturierte Vorgehensweise entstehen häufig Fehler, die zusätzliche Korrekturen erfordern. Dies führt zu wiederholten Korrekturen und verlängert den gesamten Prozess unnötig.
- Für Grafik-Designer und Mediengestalter, die täglich duzende von Artworks erstellen müssen, stellt sich die gleiche Problematik. Die Arbeit mit identischen Designs wird schnell langweilig. Die Konzentration läßt schnell nach, insbesondere, wenn es wenig hilfreiche Designregeln gibt, die effiziente Routinen zulassen. Bei nachlassender Konzentration und fehlenden Designregeln geschehen leicht Fehler. Muss man dann die langweilige Arbeit wieder aufnehmen und Korrekturen ausführen, führt dies mit der Zeit zum Verlust der Motivation. Ein Teufelskreis.
- Für selbständige Kreative, die nach Zeitaufwand oder pro Stück bezahlt werden, sieht es ähnlich aus: Bei einer Abrechnung nach Stunden ist es weniger problematisch, wenn Fehler passieren, solange sie nicht selbst verschuldet sind. Doch bei einer Abrechnung pro Stück ist es im Interesse des Designers, den Aufwand zu minimieren, um eine höhere Marge zu erzielen. Mehrere Korrekturschleifen wirken sich hier negativ auf die Rentabilität aus und führen zu Frust, vor allem wenn Missverständnisse oder fehlende Vorgaben den Arbeitsaufwand unnötig erhöhen.
Die Lösung: Skalierbares Design zur Effizienzsteigerung
Die Lösung für diese Problematik liegt in einem skalierbaren Designsystem, das auf einheitlichen Vorgaben und Vorlagen basiert. Skalierbares Design bietet den Vorteil, dass 80-90% der Artworks standardisiert erstellt werden können. Diese Standardisierung reduziert Fehler und sorgt für Konsistenz, da alle Designer, ob intern oder extern, mit denselben Vorlagen und Regeln arbeiten.
- Reduktion von Korrekturschleifen: Mit skalierbarem Verpackungsdesign können Korrekturschleifen messbar reduziert werden. Die Anzahl der Flüchtigkeitsfehler läßt sich signifikant reduzieren – denn wenn langweilige Arbeit in 50% der Arbeitszeit erledigt wird, bleibt die Konzentration länger bestehen.
- Reduktion von Interpretationsspielräumen: Ein skalierbares Designsystem definiert die Vorgaben für die Gestaltung, was Interpretationsspielräume minimiert. Designer können sich auf die schnelle und effektive Umsetzung konzentrieren, ohne sich ständig Fragen über Platzierung oder Proportionen stellen zu müssen. Dadurch wird der gesamte Prozess schneller und fehlerfreier.
- Reduzierte Arbeitszeit – mehr Zeit für kreative Projekte: Ein weiterer Vorteil von skalierbarem Design ist, dass es die Arbeitszeit für das Erstellen von Artworks um bis zu 50% reduzieren kann. Standardisierte Vorlagen und klar definierte Designprozesse ermöglichen es, Artworks schneller und effizienter zu erstellen. Diese eingesparte Zeit kann für andere kreative Projekte oder strategische Aufgaben genutzt werden.
- Neue Arbeitsroutinen für mehr Effizienz: Skalierbares Verpackungsdesign besteht aus Standardisierungen, Dateivorlagen, Designregeln und Arbeitsanleitungen. Nach wenigen Anwendungen entsteht eine effiziente Arbeitsroutine. Wer routiniert arbeitet, macht weniger Fehler und verliert weniger Zeit.
- Komplexität einfach machen: Mit Hilfe eines Designsystems wird Komplexität einfach. Mit vorgefertigten Elementen und leicht verständlichen Regeln lassen sich auch komplexe Verpackungsdesigns in echte Skalierbarkeit überführen und sehr einfach auf unterschiedlichste Formate anwenden.
- Automatisierung und Künstliche Intelligenz: Durch die Skalierbarkeit von Verpackungsdesign wird es auch einfacher, diese Prozesse zu automatisieren. Mit Software oder KI können Artworks künftig schnell und effizient erstellt werden, was den gesamten Designprozess weiter beschleunigt und noch mehr Zeit spart. Ein skalierbares Designsystem bildet somit die Grundlage für eine zukunftsorientierte, effiziente Gestaltung.
Fazit
Skalierbares Design ist der Schlüssel, um wertvolle Zeit zu sparen, die Arbeitsprozesse zu optimieren und die Motivation der Designer zu steigern. Durch die Standardisierung von Artworks, die Minimierung von Korrekturschleifen und die Reduzierung von Interpretationsspielräumen wird der gesamte Designprozess nicht nur effizienter, sondern auch fehlerfreier. Alle Beteiligten können ihre Zeit besser nutzen und auf die nächsten Aufgaben konzentrieren.
Die Erstellung eines skalierbaren Verpackungsdesign ist eine Investition. Sie kostet erst einmal Geld amortisiert sich jedoch schnell. Am effizientesten ist es, wenn das Designsystem nach einem Redesign, aber vor der Umstellung aller Artworks geschieht. Dann rechnet sich der Invest sehr schnell. Aber auch am bestehenden Design lassen sich Optimierungen realisieren, die sich schnell bezahlt machen.
Skalierbares Verpackungsdesign führt zu einer Win-Win-Situation: Unternehmen profitieren von einer Reduzierung der Arbeitszeit und einer höheren Effizienz, während die Designer ihre kreative Energie auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren können. So entsteht eine produktive und motivierte Arbeitsumgebung, die nicht nur die Qualität der Arbeit verbessert, sondern auch zu einer schnelleren Time-to-Market und einer höheren Markenqualität führt.