Doch was genau versteht man unter skalierbarem Verpackungsdesign, und wie lässt es sich mit anderen Konzepten wie responsive Webdesign vergleichen? Skalierbares Verpackungsdesign ist, wirtschaftlich betrachtet, die Masterclass im Verpackungsdesign. Diese provokante Aussage bringt jedoch auf den Punkt, wie wichtig ein systematisch aufgebautes Design für die langfristige Markenführung und die Effizienz im Produktionsprozess ist. Ohne eine durchdachte Systematik und klare Skalierbarkeit entstehen häufig Probleme – besonders, wenn eine Marke ihr Design auf mehrere Produktvarianten und Formate anwenden muss.
Das Problem: Fehlen von Systematik und Skalierbarkeit im Designprozess
Die Ausgangslage: Umfangreiche Produktportfolios haben meist eine große Anzahl unterschiedlicher Verpackungsformate und -typen. Das Verpackungsdesign beinhaltet im Grunddesign die Absendermarke und oft auch mindestens eine Produktfamilie. Auch gibt es Portfolios, die mehrere Designlinien, Qualitätsabstufungen und oder zahlreiche Line Extender haben. Und diese nicht nur auf einem Markt, sondern global noch mit Länder- und Sprachanpassungen.
Der Klassiker sieht so aus: Es wird ein Verpackungsdesign auf Basis der exemplarischer Formate – in der Regel ein Hochformat, ein quadratisches Format und ein Querformat – entwickelt. Im Tagesgeschäft werden die Artworks „on demand“ auf Basis der Vorlagen adaptiert und als Druckdaten erstellt. Nicht selten von wechselnden Designern oder Agenturen. Wenn dem verpackungsdesign jedoch keine skalierbare Systematik zugrunde liegt, entstehen Inkonsistenzen: Abstände, Größen und Proportionen variieren. Dies führt zu einer unprofessionellen Erscheinung, die die Markenidentität schwächt und das Vertrauen der Konsumenten beeinträchtigen kann.
Ein weiteres Problem ist der hohe Zeitaufwand und die Zahl der Korrekturschleifen. Viele Markenverantwortliche berichten, dass sie oft fünf bis sieben Korrekturschleifen pro Artwork erleben – nur wegen Fehlern und fehlender Vorgaben in der Grafik. Dabei kommt noch der zusätzliche Aufwand für Änderungswünsche von Auftraggebern hinzu.Durch das Fehlen einer skalierbaren Designsystematik besteht ein Interpretationsspielraum, der nicht selten auch von Produktmanagern genutzt wird, um Vorgaben nach Geschmack zu briefen. Mittelfristig wächst daraus ein Wildwuchs, der später nur mühsam und mit höheren Investitionen zu beheben ist.
Die Lösung: Systematik und Skalierbarkeit als Schlüssel zu Effizienz und Konsistenz
Die Lösung für diese Herausforderungen ist relativ einfach: Ein skalierbares Verpackungsdesign, das auf einer klaren Systematik basiert, ist der Schlüssel zu effizienteren Arbeitsprozessen, konsistenter Markenkommunikation und langfristigem Erfolg. Ähnlich wie beim responsive Webdesign, das sich dynamisch an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst, muss sich auch das Verpackungsdesign flexibel auf unterschiedliche Formate und Märkte anpassen lassen, ohne die Konsistenz der Marke zu gefährden. Der Unterschied liegt jedoch in der Komplexität – Verpackungsdesign erfordert eine tiefere, strategische Planung, um über die Jahre hinweg skalierbar zu bleiben. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:
- Skalierbares Verpackungsdesign: Eine klare und durchdachte Systematik für die Gestaltung von Verpackungen sorgt dafür, dass alle Artworks innerhalb eines Portfolios konsistent aufgebaut werden können. Es geht darum, Layouts maximal zu standardisieren. Dadurch werden Interpretationsspielräume reduziert und das Risiko minimiert, dass unterschiedliche Designer oder Agenturen das Design individuell auslegen.
- Vorlagen und Templates: Durch die Verwendung von Designvorlagen können Artworks effizient und schnell erstellt werden. Vorlagen bieten einen klaren Rahmen, in dem jedes Design innerhalb der festgelegten Grenzen bleibt, und ermöglichen es, verschiedene Formate und Varianten schneller zu realisieren. Dadurch reduziert sich der Aufwand und die Anzahl der Korrekturschleifen deutlich.
- Effizienzsteigerung und Kostenreduktion: Wenn das Design auf einem klar strukturierten System basiert, sinken nicht nur die Kosten für die Erstellung der Artworks. Die Arbeit an 100(0) Verpackungen wird wesentlich effizienter, wenn klare Vorgaben und Templates existieren. Dadurch können Designer schneller und akkurater arbeiten, was zu einer messbaren Reduzierung der Korrekturschleifen führt. Je gründlicher die Systematik entwickelt wurde, desto leichter können für das Tagesgeschäft Grafiker oder Mediengestalter eingesetzt werden, die nicht so hohe Qualifikationen besitzen.
- Langfristige Skalierbarkeit: Eine systematische Herangehensweise an das Design stellt sicher, dass die Verpackungen nicht nur für das aktuelle Portfolio funktionieren, sondern auch für zukünftige Produktlinien, Erweiterungen oder Markendehnungen problemlos angepasst werden können. Dies ist besonders wichtig für Marken, die in neuen Märkten expandieren oder ihre Produktpalette kontinuierlich erweitern möchten. Skalierbarkeit ermöglicht es, das Design effizient an neue Anforderungen anzupassen, ohne die Identität der Marke zu gefährden.
- Konsistente Markenkommunikation: Durch die Anwendung eines skalierbaren Designsystems im Verpackungsdesign bleibt die Kommunikation der Marke (über die Verpackungen) weltweit konsistent. Das stärkt nicht nur die Wiedererkennbarkeit, sondern fördert auch das Vertrauen der Konsumenten in die Marke und die kommunizierte Qualität der Produkte. Konsistenz in der Gestaltung vermittelt Professionalität und Sorgfalt, was die Markenwahrnehmung positiv beeinflusst.
- Vorbereitung für Software oder KI: Wer darüber nachdenkt, die Erstellung von Artworks in automatisiert über Software oder KI realisieren zu lassen, wird definitiv eine skalierbare Designsystematik brauchen. Denn Programmierung basiert auf logische Mathematik, die es dann auch im Verpackungsdesign benötigt.
Fazit
Skalierbares Verpackungsdesign ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Markenführung, insbesondere wenn Unternehmen ihr Portfolio über verschiedene Produktlinien und Märkte hinweg ausdehnen möchten. Eine durchdachte Systematik ermöglicht es, ein Design zu schaffen, das nicht nur auf verschiedenen Formaten und Varianten funktioniert, sondern auch langfristig skalierbar bleibt. Ähnlich wie beim responsive Webdesign, muss sich auch das Verpackungsdesign flexibel auf verschiedene Anforderungen anpassen lassen.
Ein klar strukturiertes und skalierbares Design spart Zeit, reduziert messbar Kosten und Korrekturschleifen. Wer ein skalierbares Verpackungsdesign effizient auf tausende von Formaten anwenden kann, wird die Vorteile einer systematischen Skalierbarkeit schnell erkennen.