In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, warum diese vermeintlich kleinen Fehler im Design nicht nur das visuelle Erscheinungsbild beeinflussen, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die Markenwahrnehmung, den Workflow und die Wirtschaftlichkeit haben können.
Das Problem: Kleine Fehler mit großen Auswirkungen
Es ist häufig der Fall, dass Inkonsistenzen im Design, die auf den ersten Blick kaum auffallen, das Gesamtbild eines Produkts oder einer Marke nachhaltig stören. Diese kleinen Fehler können von ungenauen Abständen bis hin zu unterschiedlichen Proportionen oder sogar abweichenden Schriftarten reichen. Auf Schreib- und Setzfehler gehe ich hier nicht ein.
In einer Produktreihe, in der mehrere Varianten nebeneinanderstehen, werden solche Inkonsistenzen schnell deutlich. Was in einer einzelnen Verpackung vielleicht noch nicht auffällt, kann bei mehreren Verpackungen schnell negativ auffallen.
Das Problem ist, dass solche Fehler im Design zunächst nicht bewusst wahrgenommen werden. Ein fehlerhaft gestaltetes Verpackungsdesign kann sofort ein „ungutes Gefühl“ hervorrufen, das die Wahrnehmung der Marke beeinflusst. Es ist schwer zu erklären, was genau nicht stimmt, aber der Betrachter spürt, dass es nicht rund ist. Dies kann dazu führen, dass das Vertrauen in die Marke oder das Produkt beeinträchtigt wird. Besonders in einem umkämpften Markt, in dem Kunden zwischen vielen ähnlichen Produkten wählen, können solche kleinen Fehler den Unterschied ausmachen. Den wie zuverlässig kann ein Produkt sein, wenn bei der Gestaltung der Verpackung Fehler und Qualitätsabweichungen toleriert wurden?
Doch nicht nur das Design selbst leidet unter fehlender Konsistenz. Auch der Workflow in der Grafik wird negativ beeinflusst, wenn keine klare Systematik vorliegt. Jeder Interpretationsspielraum, den Designer aufgrund unklarer Vorgaben haben, führt zu Abweichungen, die später mühsam korrigiert werden müssen. Sofern diese auffallen.
Die Lösung: Systematik und Skalierbarkeit für ein konsistentes Design
Um die oben genannten Probleme zu vermeiden und ein Design zu schaffen, das sowohl ästhetisch als auch funktional konsistent ist, ist es entscheidend, von Anfang an eine klare Systematik zu etablieren. Eine präzise und einheitliche Herangehensweise im Designprozess sorgt nicht nur für ein harmonisches Erscheinungsbild, sondern hat auch positive Auswirkungen auf den Workflow und die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Hier sind einige Lösungen, die helfen können, Inkonsistenzen zu vermeiden:
- Berücksichtigung der Markenwahrnehmung: Ein sauberes, konsistentes Design hat nicht nur Einfluss auf den Workflow, sondern auch auf die Markenwahrnehmung. Ein stimmiges Design vermittelt den Eindruck von Professionalität und Sorgfalt, was sich positiv auf die Markenloyalität und den Verkauf auswirken kann. Ein konsistentes Markenbild fördert Vertrauen und lässt das Produkt hochwertiger erscheinen – auch bei günstigeren Preissegmenten.
- Festlegung klarer Designrichtlinien: Eine systematische Herangehensweise beginnt mit der Definition von klaren Designrichtlinien, die alle Aspekte der Verpackung betreffen – von den Abständen und Proportionen bis hin zu Schriftarten und Farben. Wenn alle Designer dieselben Vorgaben haben, werden Unterschiede und Fehler minimiert. Dies sorgt für einheitliche Designs, die das Markenbild stärken und Vertrauen bei den Kunden aufbauen.
- Verwendung von Raster- und Layoutsystemen: Ein Raster für das Layout hilft, das Design zu strukturieren und sicherzustellen, dass alle Elemente korrekt ausgerichtet sind. Dies reduziert den Interpretationsspielraum und sorgt dafür, dass alle Verpackungen in einer Produktreihe visuell überzeugen. Auch bei Änderungen oder Erweiterungen des Produktportfolios bleibt das Design konsistent und gut organisiert.
- Einsatz von Templates und Vorlagen: Der Einsatz von Vorlagen für wiederkehrende Elemente wie Produktnamen, Logos oder Recyclingsymbole erleichtert die Arbeit erheblich und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern. Vorlagen garantieren, dass jedes Artwork die gleiche Struktur und Ausrichtung hat, was besonders bei großen Produktportfolios und schnellen Änderungen von Vorteil ist.
- Frühzeitige Planung und regelmäßige Qualitätschecks: Eine sorgfältige Planung und regelmäßige Überprüfungen während des Designprozesses helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Indem man entstehende Inkonsistenzen sofort beseitigt, werden kostspielige Korrekturschleifen und Verzögerungen vermieden. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
- Automatisierung von Designprozessen: Der Einsatz von Software zur Automatisierung bestimmter Designprozesse, wie das Erstellen von Artworks für unterschiedliche Formate, kann ebenfalls helfen, Konsistenz zu gewährleisten. Mit den richtigen Vorlagen werden auch Designer in die Lage versetzt, standardisierte Design „automatisiert“ zu erstellen. Durch das Etablieren neuer Arbeitsroutinen werden Designprozesse effizienter.
Fazit
Es sind oft die kleinen Details, die den Unterschied ausmachen – und das gilt besonders im Verpackungsdesign. Ein inkonsistentes Design, sei es durch ungenaue Abstände oder abweichende Bildplatzierungen, kann das Markenbild nachhaltig stören und das Vertrauen der Konsumenten beeinträchtigen. Um solche Probleme zu vermeiden, ist es entscheidend, von Anfang an eine klare Systematik und präzise Designrichtlinien zu etablieren. Durch den Einsatz von Rastern, Vorlagen und der Standardisierung von Designprozessen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Verpackungen sowohl visuell ansprechend als auch konsistent bleiben – und das nicht nur kurzfristig, sondern langfristig für eine starke Markenidentität sorgt. Ein sauber und durchdacht gestaltetes Verpackungsdesign ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und wirtschaftlich effizient.